Seite:Conradus Pfettisheims Gedicht über die Burgunderkriege.djvu/021

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«In gottes namen faren wir»
Begund man frölich singen.
Zuor wagenburg was ir begir,

250
Darin sy kecklich gingen.


Die burgundischen wurdent all
Zuor wagenburg vß wychen,
Des fürsten kurtzwyl, die was smal,
Sich huob ein fyntlich kychenn.

255
Die wagenburg waz gantz verspielt,

Dar zuo vill guoter büchssenn.
Der bunt also das velt behielt,
Jens her das was zerrissen.

Do fand man silber vnde golt,

260
Sin sigel ouch do lygenn

Vnd waz er heymlichs pflegen wolt
In seiner Cantzelygenn.

Der löw der leyt sich in ein hül,
Er dorst ein zyt nicht brummen.

265
Dar noch gar in eim kurtzem ziel

Was er her wider kummen.

Do zwischen suocht er manchen funt,
Im wordent ander büchssen;
Noch vnglück wessert im der munt,

270
Das mag man nuon woll wissen.


Als er sich do beworben[1] hat,
Der löwe ward wider brummenn,
Er leit sich an ein legerstatt,
Die swytzer hantz vernummen.

275
Sie schribent hindersich von stund,

Das man solt aber reysen.
Gar resch[2] do sammelt sich der bunt,
Die woll ward man jn zöusen[3].


  1. = Leute anwerben.
  2. = schnell.
  3. = zerzausen.