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          Du wachsest auch nur nach und nach;

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          Erst jetzt mein Häuschen ich erbrach,

          Und komm an’s heit’re Tageslicht.
          In so gar kurzer Zeit kann nicht
          Ich meine schönen Aepfel geben,
          Es braucht dazu ein läng’res Leben.

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          Es ruft dir zu dein Apfelkern:

          „Gedulde dich und warte gern.“


          49. Der zornige Jakob.

Im Zorn warf Jakob einen Stein
Dem Bruder nach, und traf sein Bein;
Der mußte gleich zu Boden sinken,
Und kann jetzt nicht mehr geh’n, nur hinken.

5
Das ist dem Jakob herzlich leid,

Und bitterlich er’s nun bereu’t
Daß er so bös und zornig war.
O, Kind, bedenke die Gefahr,
In die der Zorn dich bringen kann!

10
Sieht Jakob seinen Bruder an,

So will ihm keine Freud’ mehr scheinen,
So kann er anders nicht, als weinen.


          50. Die Gespielen.

Sie sind so vergnügt beisammen,
Spielen nur und zanken nicht;
Alle, die zu ihnen kamen,
Sah’n in ihrem Angesicht

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm August Corrodi: Fünfzig Fabeln und Bilder aus der Jugendwelt. Zürich 1876, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Corrodi-Fabeln_und_Bilder.djvu/65&oldid=- (Version vom 17.8.2016)