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1349. April 19. Berlin. Die Herzöge Rudolf II und Otto von Sachsen vergleichen sich mit den Fürsten Albrecht II und Waldemar I von Anhalt für den Fall, dass die letzteren den definitiven Besitz der Mark Brandenburg erlangen und darin verbleiben sollten.

Wir Rudolf und Otte brudere von der gnade Godtes herczoghen zu Sachsen be-. kennen offenliche in disme brieve, daz wir mit den hochgeboren fürsten Albrechte unde Woldemare fürsten zu Anhalt und grefen zu Aschanien, unsen liben bulen, uns voreynet haben mit guten willen, alse hirnach bescreven steyt, alsodan wis, daz wir kost, vromen und schaden, welcherleye wis und wy dy si, sollen und wollen mit eynander tragen. Were ouch daz wir vromen oder schade nemen, daz si an landen, an luten, an welcher- leye wis der vrome oder der schade sie, den solle wir und wollen mit eynander truwe- lichen tragen. Were ouch daz dy vorghenanten unse bulen Albrecht und Woldemar fürsten von Anhalt und ir erven bieben by der marke zu Brandenborch, also daz grefen, rittere und guterhande lute in dem lande und ouch burghere und stete in derselben marke en huldeten und sie lehen dün müchten vredelichen, gheystlich leben und werlt- lich, und alle dingh möchten thuen an allen stucken, wy man dy ghenennen mak, nichtes uzzunemen, also rechte herren, und sie uns und unse erben nicht helfen müchten der huldinghe von der erghenanten marke zu Brandenborch, und ouch daz si quemen in gewere der lande und der lute, so solden sie uns uflazen dy lehen vor oren lehenherren und uns helfen zu den lehen und uns setzen in dy ghewere orer lande, ores furstentumes zu Anhalt und grafeschaft zu Aschanien, mit al deme, daz darzu ghehort, ledich und vorlegen, gheyst- lich und werltlich. Wen ouch disse vorghenante land in disse vorghenante setze quemen und saze, were denne uz beyden landen icht vorsatzst dorch disses kriges wille, schulde und schade, dy wir dorch der marke zu Brandenborch getragen hetten und trugen und nemen, dy solde wir mit eynander gliche losen und abenemen. Were ouch daz unse vorghenanten bulen oder ore erben von der vorghenanten marke zu Brandenborch abe- ghetedinght worden mit minne, mit ghelde oder mit ghewalt, oder welcherleye wis daz gheschege, daz sollen sie thuen mit unsen willen und rate, und waz en davon wirt, daz solle wir und wollen gliche mit eynander haben und teylen, und denne sollen ore land, lute und festen der huldinghe von uns wieder ledich und los sin. Were ouch daz unse vorghenanten bulen Albrecht und Woldemar fürsten von Anhalt und ore erben by der marke ze Brandenborch bieben also, daz sie en huldete und uns und unse erben dazu nicht helfen müchten, alse hirvor bescreven steyt, so solle wir und unse erben und nachkomelinghe ore vorghenante lande behalden und besitzen ewelichen, alse ir vater und ore elderen saligher gedechtnisse vor ghehat und besetzen haben, und zu den lan- den sollen sie uns denne alse vele legen von der marke zu Brandenborch an festen und an gulde, dy uns gelegen syn zu unseme lande, alse unsen vrunden an beyden siten redelieh dunket sin und glich. Ouch solle sie denne ore wiep vorguden mit an- derem gude zu lypghedinghe und zu morgenghabe, alse gut oder bezzer, und denne sollen sie mit willen vorczyen des lypghedinghes und morgenghabe, dy si vor ghehat haben, und unse vorghenanten bulen sollens mit en vormogen. Und uf eyne festenunghe

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessau: Emil Barth, 1877, Seite 614. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_614.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)