Seite:DE CDA 4 317.jpg

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eder deme, dye dar ist perrer tu Waldal, up demesulven daghe sente Mertens ane wedersprake gheven. Were nú dat die vorghenanten Oltze Kamermeister eder syne erven durch nodes willen, des God nicht en wille, scholden vorlaten, vorsetten eder vorkopen den wyngarden, dat scholden sy, welkerme des nod ist, mynen vorghenanten vrouwen ebtyschen, der sammenunghe unde deme capittele tu Gernrode vor weten laten unde vorkûndigen, dy scholen die nesten wesen, tu sammene eder eyntliken, welker erer so mechtich ist, den wyngarden vor die pennûnge tu behaldene, aft sie des gheren, die eyn ander an der vorlatunge, settünge edder an deme kope scholde gheven. Is aver des nicht, so mach hie den wyngarden vorsetten und vorkopen durch syner not willen, wur hie kan unde mach, unde dar schal hie syner leynheren, sunderlikken myner vrouwen der ebtyschen unde des cappiteles tu Gernrode gûnste, willen unde vulbord tu hebben. Ok schal hie dat io utdedingen, wenne dy wyngarde wert ghesat, vorkoft eder upghe- laten von deme vorghenanten Oltzen eder von synen erven, dat dy mik eder deme, die dar perrer ist tu Waldal, io alleiarelikes den tyns, eynen Brandenburschen virdûng, up deme vorbescreven dach ane hinder scholen gheven unde wedersprake. Were ok nú dat dy wyngarde von gunste, ghave unde von kopes weghene an dy erwerdigen vrouwen ebtysche, an dy samnünghe unde dat cappitele eder an ore godshäs queme tu Gernrode,. gantz eder half, eyndrechtelike tusammende unde eyntliken eder beson- deren, unde dy tyns duchte on tü swar wesen to ghevene, so scholen sy dy macht hebben, dat sy ander güd in dy stede scholen gheven, wur on dat bequemelich ist, also dat ik eder wye dar perrer ist tu Waldal an deme tynse, dat ist eyn Branden- bursche virdung, neyn brock werde noch daran schade neme, unde dat schal gheschin ane alle myne hindernisse unde ok ane aller myner erven unde nakomelinge nodde- dinge unde ansprake. Tughe dessër dinge sint: her Hans Schricke deyken von Gos- seler1, her Dyderik Ciadde perrer in der Nyenstat tu Berneburg, her Hans Baiberge, her Peter von Baiberge, her Hinrik Kaie, her Peter von Wyas, heleinde heren to Gern- rode, dartu veyle ander guder lüde, den dyt wol wetelik is. Tu eyner bekentnisse unde to eyme orkunde desser stucke stede unde gantz to haldene ane allerleye arghelist hebbe ik irworven von mynen vrouwen ebtyschen unde von dem cappitele tü Gernrode, dat sy tu günste Oltzen Kamermester unde synen rechten erven von oren gnaden und von myner bede weghene hebben dessen bryf mit oren anghehengheden ingheseghelen, went myn daran nicht namhaftich en were, beseghelet laten, dy gegheven ist nach Godde3 bord drytteinhundert iar in deme seventighesten unde veften iare, an sente Pfly- lippus unde Jacobus daghe der heyligen apostelen.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive eu Zerbst, mit den an Pergamentbändern hängenden Siegeln der Aebtissin Adelheid IV. (Taf. VI. 2) und des Capitels (II. Taf. VII. 2). — 1. Wohl verschrieben für: Kamermeyster. Es ist der in no. 604 als magister camere illustris principis ac domini de Anhalt vorkommende Olricus de Gilverstede. — 2. Der Dechant von Goslar.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_317.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)