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54.

1384. Februar 1. Fürst Sigismund I von Anhalt bewidmet mit Einwilligung seiner Brüder Albrecht IV und Waldemar III das Frauenkloster zu Zerbst mit Gütern zu Elsdorf vor Köthen.

Wye Syghismundus van Goddis gnaden forste tu Anhalt und grave van Asscha- nien bekennen openbar und duen witlik allen den, dy dissen briff sehen adir hören lesen, dat wy wol beradens müdes eyndrechtig und mit gantzer folbort und willen der hochgebornen Albrechtes und Woldemares, unser brudere, und mit macht unser erven und nachkomelinghe, van krafft weghen unses furstendumes hebben gegheven und ge- eyghent in dy ere des almechtigen Goddis und der erwerden iunkfrowen Marien, siener benedigeden müder, orem gheistliken goddishüse und sammeninghe der ebbedischen und deme gantzen convente des closteres in unser stad tu Cerwist mit macht und ge- tuchnisse disses brives dry hoeve in deme dorpe tu Edelstorp vor Eothene unde viff hueven und eyn overlant uppe der veitmarke darselvens tu Edelstorp mit allem rechte, nut, tynse unde dinste und mit gantzer friheit ane alle ansprake ewichliken deme ge- nanten goddishüse und clostere gheeynet und geeygent unverscheiden tu blivende tü merem goddisdinste, unsen eidern seliger dechnisse und uns tu tröste und selicheit nach Goddis gnaden. Des hebbe wy gnante furste vor uns und unse brudere, erven und nachkomelinghe des vorschreven gudes gentzliken verlegnen und verthien gegen- werdich alle des rechten unde angefelles, bede, tynses und dinstes, des wy an deme er- gnanten gude hebben ghehat adir hirnach uns anfallen und irsterven mochte. Tughe disses eygensghave und aveticht sint: unse lieven ghetruwen er Hennigh Rike, er Kersten Behem, er Gherard Woye, Gherold Gruban, Albrecht Czornow, Dyderik Czorren und Herard Rofsak, dy dar gegenwerdig sint ghewesen, unde ok anderer unser getre- wen und fromer lüde genuch. Und des tu steder und ewiger gedechtnisse und vesti- cheit, dit eygen gantz und ane wandil unse unde unser brudere, erven und nachkome- linge ewich tu haidende, so hebbe gnante furste grave Seghemund dissen briff gegeven mit guden wülen1 und andacht den erwerden in Godde der ebbedischen und dem gantzen convente deme clostere tu Czerwist besegilt mit unsem heymeliken groten insigele. Dy is gescreven nach Cristus gebort dritteynhundirt iar in deme vierundachtigistim iare, in unser frowen avende lichtmissen.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive tu Zerbst, mit dem an einem Pergament- bande hängenden, wohlerhaltenen grossen Heitersiegel des Ausstellers (IV. Taf. IV. 2). — 1. Durch ein Loch im Pergamente vertilgt.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_048.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)