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66.

1385. Mai 1. Fürst Sigismund I von Anhalt ertheilt den Gewandschneidern zu Zerbst ein Privileg.

Wy Sigemunt van Gots gnaden furste to Anehalt und greve to Asschanien beken- nen openliken in dessem yegenwerdigen bryve vor uns1 und unse rechte erven, dat wy mit vulbort unser brudere greven Albrechtes und greven Woldemares gunnen myt guden willen unsen getruwen burgern den wantsnidern in unser stad Czerwist: erer gulde, dy sy hebben van unsen eidern nnd van uns mit fulbort unser ratmannen und burger alle- gemeyne to Czerwist, der sal nyman bruken, hy winne sy denne. Eyn inkomen man sal sy gewinnen mit negen firdingen, der boren uns dry firdinge, der stad dry firdinge und der gulde dry firdinge. Aver eyn man, dy tovorn ingeboren was, er desse gulde wart, sal sy Winnen mit sestehalven firdinge, der bort uns anderhalf, der stad ander- half und der gulde anderhalf. Der wantsnider kinder sollen ere innige behalden, dy- wyle sy stat. Ouk sollen dy wantsnidere stede und gantz halden alle dinge, alse dy aide bryfe utwiset. To eyner openbaren bekentnisse geve wy dessen bryf besegelt mit unsem ingesegele.

Nach Goddes bort dritteinhuudert iar in deme vyfeundachtichsten iare, in deme daghe sente Phylippy und1 Jacoby der heyligen aposteln.

Aus dem Original im Kasten der Gewandschneiderinnung zu Zerbst, mit dem an einem Pergamentbande hängenden Siegel des Ausstellers (IV. Taf. V. 2). — Gedr: Peter Beckers Zerbster Chronik, herausgegeb. von F. Kindscher 182. — 1. Fehlt im Orig.

67.

1385. Junilb. Rudolf Dorre zu Ilberstedt und sein Sohn Rudolf verkaufen dem Kloster Marienstuhl vor Egeln eine Hufe Landes im Wolmirsleber Felde.

Wy Ruloff Dorre, wonaftich to Ilverstede, Ruloff syn sone unde al unse erven bekenne openbar in dissen brive allen den, dy en seen unde hören lesen, dat wy eyn- drechliken unde met guden willen hebben vorkoft unde laten unde vorkopen den gheist- liken luden hern Hanse proveste to Egheln, Alheiden ebdeschen, Hannen priorynne unde der gantzen samnyghe des grawen closters vor Egheln eyn hufe alleveltlike up dem velde to Wolmersleve unde met viff nyen schillyngh Meydeborghesche pennyghe up der- selven hufe met eghendome, lene unde met were vor dre mark, dy sy uns wol unde al betalt hebben, unde hebben sy in were ghesat med eghendome unde lenen, unde willen des ere were syn, wan en des not ys unde wo dikke sy dat van uns eschen unde ire nakomelynghe, ane alle arghelist, vortoch unde hinder. To orkunde, dat alle disse vorscreven dyngh van uns allen stede unde gantz ghehalden werden, hebbe wi Ruloff vorscreven vor uns unde al unse erven unse ingheseghel gehenget laten an dissen bryff, dy gegheven is na Godis bort dusent iar drehundert iar in deme vyfeundeachtige- sten iar, an sünte Vytis daghe des hilghen heren.

Aus dem Original im Pfarrarchive zu Egeln, mit den anhängenden Siegeln Budolf Dorres und seines Sohnes.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_059.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)