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lehen thuen, dy in den landen legen, dy er innehat unde em zcugehoren. Ouch so sal der genante grave Albrecht sulche lehen und brive, dy grave Segemund getan und gegeben hat, dywile er dy hirschafft ynnehatte, dy nu grave Albrecht hat, halden und sy daran nicht hindern, dy die lehn von graven Segemunde gehabt haben. Weide ouch grave Segemund das slos Lindowe loesen durch der hirschafft willen zcu Anhallt nuecz unde vromen, das mochte er thun, do sulde en der genante grave Albrecht nicht me ane hindern, unde er sal is ouch dy bürgere von Cerwest heisen, das sy is graven Segemunde zcu losen geben sullen, doch also, das der vorgenante grave Albrecht dy helffte des slosses Lindow losen mag der hirschafft zcu Anhalt nucz unde vromen, wen en das gut dunket syn und em bequeme ist, mit synem gelde. Were ouch das grave Segemund das slos Lindow alleyne losete und dasselbe slos der grave von Lindow weder- losen weide, so sulde der egenante grave Segemund syne pfenninge, dovor er is geloset hette, und den ufslag, der denne vorfallen were, indes als er das slos geloset hette, zcuvor abenemen und das andere, das do denne bübet, sullen sy beide gliche mit en- ander teilen. Were ouch das sich welche stat ader undersasen weder sy ader iren eynen setzten ader gesaczt hetten, so sullen sy sich under enander getruwelichen zcu- legen und weder dy an enander helffen ane geverde. Ouch so en sal irer keyner eynige vryheit iren steten, do macht an gelegen ist, overgeben, is sy denne mit des andern wissen und guten willen. Ouch so sal disser usproch und teidinge unschedelich syn allen tedingen und briven, dy die hirschafft von Anhallt vor under enander gegeben hat. Were ouch das dy bürgere von Cerwest den thorm und gerechtekeit, dy die ege- nanten hern zcu der stat haben, vorbüesten, so sulde grave Segemund dovon geben und reichen graven Albrechte egenanten sechczig schog ane geverde. Ouch so sullen wir und alle, dy over dissen tedingen gewest syn und dorczu geraten haben, von beiden sieten unvordocht syn. Ouch so sullen dy egenanten fursten und hern gein enander ire vorsegelten brive geben, do sy ynne reden und globen, alle disse tedinge noch us- wisunge disses brives genczlich zcu halden ane geverde. Hetten ouch dy egenanten hern eynige schultbrive, dorczu sy beidersiet hulffen und mit enander erforderten, was sy also daran ermahnten, das sulden sy ouch glich mit enander -haben und teilen ane geverde. Ober dissen tedingen sint gewest: der hochgeborne grave Otte furste zcu An- hallt, dy edeln grave Gunther und grave Hans von Barbi, dy gestrengen rittere er Hans von Brandis, er Hans von Gluch, er Albrecht von Isenburg, er Henning von Fre- keleve, er Hans von Wittyn, er Heinrik Latorff, er Ghere Direken, Curd von Wulffen und Cune Latorff. Zcu Urkunde und alle disser oben geschreben tedinge und artikele zcu eynem waren bekenntnisse so haben wir erstgenanten Albrecht erczbischoff zcu Magdeburg unde Bernt furste zcu Anhallt unser ingesegele wissentlich in unser gein- wertikeit lasen hengen an dissen offen tedingesbriff, der geschreben und fulczogen is noch Gotes gebort driczehnhundert iar in deme sechsundneunczigisten iare, in der stat zcu Aken, am sunabunde in den Wynachten.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive tu Zerbst, mit den an Pergamentbändern anhängenden Siegeln des Ersbischofs Albrecht und des Fürsten Bernhard V (IV. Taf. II. 6).

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_209.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)