Seite:DE CDA 5 211.jpg

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wol bewaret unde besorget blyven. Ok schal herentwydracht ader stadtwidracht, dar Got vor sy, dem pristere dez genanten altares an syme tynse ader gulde nicht sche- deliken syn. Were ok dad ennige vorsumenisse geschege an dessen brive, it were von brandes wegen ader wu dy vorsumenisse geschege, dar Got vor sy, so schole wi unde willen on eynen anderen besegelden briff geven nach desses brives lüde unde gesette ane allerleye wedderrede unde inval. Alle desse vorscreven stucke unde ar- tikele unde eyn islik besundern love wi ratmanne aide unde nyge der stad tu Czerwist den mergnanten der Frihinnen, Peter Meynstorpe unde allen oren erven unde sunder- liken dem pristere, deme dyselve altar gelegen wert, in guden truwen stede unde gantz tu halden ane allerleye hindernis unde bekummerunge geystlik adir werlikes gerichtes unde ane allerleye argelist. Des tu rechtem orkunde unde ewiger sickericheyt so hebbe wi von uns unde unse nakomelinge unser stad ingesegel witliken med guden willen laten hengen an dessen opin briff, dy gegeven iz na Godes gebort dritteynhundert iar dar- nach in dem sehesundenegentigisten iare.

Aus dem Original im Stadtarchive zu Zerbst: das angehängt gewesene Siegel ist ver- schwunden.

255.

(1396.) Entwurf einer Vertheidigungsschrift des Rathes von Zerbst gegen die wider ihn gerichteten Anklagen des Fürsten Sigismund I von Anhalt über verschiedene Punkte, namentlich auch den eigenmächtigen Bau eines Thurmes (Kiekindiekoken oder Kiekinpot) zu Zerbst.

Hir antwerde wi radman, scepen, inningesmeistere unde borgere algemeine alsus thu: Wi hebben an syner herschap neynen frevel noch gewalt gedan an syner friheit ader syner furstliken ere unde thin uns des an unse untschult Ok als unse gnedige here scrift, dat hi unse here sy unde an uns van synen eidern an uns1 beervet sy unde dy stat Cerwst syn sy, des bekenne wy. Vort dat hy van deme Romischen koninge belenet sy, des love wi in zodaner wis, dat alle erve, alle gebuwe unde alle stände eygen, alle hove unde alle gudere unde alle worden der lüde, dy in di stat Cerwst wonen, er erf ader van unses gnedigen heren rychteres unde schepen gegifte fryge eygen syn, dat wi alle iar vorworttinsen unde vorschuten. AI disse were het disse stat Cerwst van alder gehat unde mit der were tu der herschap tu Anhalt komen is. Alzo um der stat Cerwst thorne, mfire, alle graven unde welle is der borger darbynnen tu buwen unde tu beteren, vor2 schaden tu bewaren unde der herschap to erbarcheit unde nüt unde der stat tu frome, als wy ratmanne tu Cerwst alle iar des heren unde der stat veste muten sweren. Hirumme geve wi borgere tu Cerwst unsem gnedigen hern zodan schot an gelde dorch der were willen, dy sy van alder gehat hebben an friheit, an wonheit, an rechticheit unde darmede beervet sint unde darmede thu der herschap komen sin, dat di herschap uns truweliken schal beschermen unde vordedingen, wor des not unde behuf is, als wi borgere tu Cerwst unsem gnedigen heren wol tutruwen unde geloven. Si wi nu unsem gnedigen heren van den vorgescreven stucken, articulen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_211.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)