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     Und uf der Bleichi het sie gschaft
hütie und ie us aller Chraft.
Der Bleicher het sie selber g’freut,
doch hätt’ er nit: Vergelts Gott! gseit.

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Und het e Frau ne Wöschli gha,

se het sie trochnet druf und dra.

     ’s isch weger wohr, und überal,
wo d’Sägesen im ganze Thal
dur Gras und Halme gangen isch,

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se het sie gheuet froh und frisch.

Es isch e Sach by miner Treu,
am Morge Gras und z’Obe Heu!

     Drum isch sie iez so sölli müed,
und bruucht zuem Schlof kei Obe-Lied;

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kei Wunder, wenn sie schnuuft und schwitzt.

Lueg wie sie dört uf’s Bergli sitzt!
Jez lächlet sie zum letzte mol.
jez seit sie: Schlofet alli wohl!

     Und d’unten isch sie! Bhüet di Gott!

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Der Guhl, wo uffem Chilchthurn stoht,

het no nit gnueg, er bschaut si no.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_088.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)