Seite:DE Hebel Werke 1834 1 126.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
215
Friedli, du hesch d’Wohret gseit, der Uehli mueß sterbe.

Vormittag ischs so, und Nomittag ischs anderst.
Schwetze lehrt er nümmen, und siechet ebe so ane,
bis am dritte Tag; uf ei mol schnappt er, und endet;[1]
und am Zistig d’ruf, se singt’s haupthöchlige: „Mitten

220
wir im Leben sind“ – d’Stroß uf zum Farnauer Chilch-Hof.

Furt treit hen sie en, sell isch gwiß, doch heißt es, en Andre
heig en gholt, und ’s gang zue Ziten e bluetige Eber.
Göhntder z’Nacht vom Bergwerch heim, und hentder uf d’Site
gladen, und der sehnt en Eber mit bluetige Wunde,

225
göhnt em still usweg. Es isch der Egerten-Uehli.[a 1]

Sehnt der nüt, sen isch ers nit. I ha nen no nie gseh.


  1. Diese Zeile fehlt in der Arauer Ausgabe.

Ausgabe I.

  1. gladen, und es chunnt en Eber mit bluetige Wunde,
    göhnt em still usweg, und denket: Du bisch der Uehli!
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_126.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)