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 Der Aetti seit:
     He, d’Lüt sin nümme do, wenns brennt, sie sin –[a 1]
wo sin sie? Seig du frumm, und halt di wohl,

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geb, wo de bisch, und bhalt di Gwisse rein!

Siehsch nit, wie d’Luft mit schöne Sterne prangt!
’s isch iede Stern verglichlige ne Dorf,
und witer obe seig e schöne Stadt,[a 2]
me sieht sie nit vo do, und haltsch di guet,

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se chunnsch in so ne Stern, und ’s isch der wohl,

und findsch der Aetti dört, wenn’s Gottswill isch,
und ’s Chünge selig, d’ Muetter. Oebbe fahrsch
au d’Milchstroß uf in die verborgni Stadt,
und wenn de sitwärts abe luegsch, was siehsch?

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e Röttler Schloß! Der Belche stoht verchohlt,

der Blauen au, as wie zwee alti Thürn,
und zwische drinn isch Alles use brennt,
bis tief in Bode abe. D’Wiese het
ke Wasser meh, ’s isch Alles öd und schwarz,

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und todtestill, so wit me luegt – das siehsch,

und seisch di’m Kammerad, wo mitder goht:
„Lueg, dört isch 'd’Erde gsi, und selle Berg


Ausgabe I.

  1. Närsch, d’Lüt sin nümme do, wenns brennt, sie sin –
  2. und witer obe seig e schöni Stadt,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_183.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)