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seines Todes. Am 23ten September Nachmittags geschah die Beerdigung. Noch waren im Sarge seine Gesichtszüge kenntlich, und seine gewohnte Freundlichkeit schien noch um sein Antlitz zu schweben. Uneingeladen waren viele seiner Freunde und Verehrer, und unter ihnen mehrere Professoren von Heidelberg, und die Geistlichen aus der Gegend zu seinem Leichenbegängnisse gekommen. Unter dem Geläute der Glocken setzte sich der zahlreiche feierliche Zug in Bewegung, und begleitete den Sarg, der mit einem Lorbeerkranze und mit dem Commandeurkreuze des Zähringer Löwen geschmückt war, und von den Kirchengemeinderäthen von Schwetzingen getragen wurde, zu der Stätte der Todten. Der Himmel war heiter, die Luft mild, und die Sonne leuchtete in sanftem Glanze. Auf dem Kirchhofe wurde der Sarg noch einmal geöffnet. Einige Verse wurden von Schulknaben gesungen, worauf Bähr, Hebels College seit 1823, und sein Nachfolger als Prälat, eine kurze Rede hielt. Bährs Worte waren einfach, herzlich und rührend; die Augen[WS 1] aller Anwesenden schwammen in Thränen. Nach Vollendung der Rede wurde der Lorbeerkranz dem Hingeschiedenen um’s Haupt gelegt, und der Sarg eingesenkt. Von den beiden Ortsgeistlichen sprach der eine noch einen Nachruf am Grabe, und der andere hielt eine Rede in der Kirche, womit die Leichenfeier[WS 2] beschlossen wurde.

Wenn der Wanderer auf den Kirchhof zu

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Augrn
  2. Vorlage: Leichenfeirr
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LXXIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_75.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)