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Am andern Tage kam die Antwort aus Yrun. Ich nahm Abschied von Ybarola, den ich nicht mehr sehen sollte, da er einige Zeit darauf von einer christinischen Streifparthie der Chapelgorris (Rothmützen) bei einem einsamen Spaziergange aufgegriffen und sogleich ermordet ward. Er lieh mir sein Pferd, auf dem ich von vier Soldaten begleitet Zugarramurdi verließ. Wir ritten auf Gemssteigen hart an Schluchten und Abgründen; auf einer Seite himmelhohe Felsen, auf der andern tief unter uns die schwarzen, rauschenden Wogen der Bidassoa. In dieser furchtbaren Wildniß finden sich nur einzelne Sennhütten; man begegnet Heerden weidender baskischer Schafe mit langen Schwänzen und nackten, schwarzen Beinen; hie und da springen erschreckt wilde Gebirgsklepper auf, die herrenlos umherirren und eingefangen werden. Nach vier Stunden Marsch langten wir in Vera an, wo wir Mittagshalt machten. Vera gleicht Zugarramurdi, und hat erst durch die Vertheidigung seiner Kirche (April 1838) eine gewisse Berühmtheit erlangt. Nachmittags setzten wir unsern Marsch fort. Im Abendlichte sahen wir vor uns die Bucht von Yrun, links in weiter Entfernung, in das Meer hinausgestreckt, einer Landzunge gleich die Berge

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_014.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)