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die den Zutritt hatten. An einem Hinterthor des Pallastes lauschte der noch junge Candidat des Eintrittes einiger derselben und folgte unbemerkt, den gebückten Gang des Alters nachahmend, an der Wache vorbei, bis in das Sitzungs-Cabinet. Dort machte er Urgarte’n eine tiefe Verbeugung mit würdiger und erfreuter Miene. Dieser dachte der König habe es so befohlen. Als Ferdinand VII. eintrat und Herrn von Corpas gewahrte, der sich ihm näherte die königliche Hand zu küssen, nahm er an, Ugarte habe ihm bedeutet zu kommen. So ließen es beide geschehen, und Herr von Corpas besuchte fortwährend die geheimen Sitzungen, bald ein thätiges und gewandtes Mitglied. Bei der bekannten Sorglosigkeit Ferdinand VII. währte es lange bis diese strafbare List herauskam, und da war Herr von Corpas Ugarte’n schon so nothwendig geworden, daß er ihn nicht mehr entbehren konnte. Zur Constitutions-Epoche entfloh er nach Frankreich und nahm den (1836 ermordeten) General Quesada mit. Er wußte sich so in Gunst zu erhalten, daß, nach Wiederherstellung der alten Ordnung der Dinge, er 1825 durch den Einfluß seines alten Gönners Ugarte zum Gesandten

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_075.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)