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eine Oeffnung deckte, hinweggerollt. Eine trockene Cisterne und auf ihrem Grunde ein Dutzend Hühner zeigten sich unsern erfreuten Blicken. Ein Baske, den ich zur Pflegung meiner Maulthiere mitführte, ließ sich an einem Seile herunter und drehte ihnen die Hälse um. Als er eben heraufgezogen werden sollte, gewahrte er in einer Ecke eine kleine Fallthüre, und hinter derselben einige hundert Brode aufgeschichtet. Diese Art, Lebensmittel zu verbergen und oft für den Durchzug feindlicher Heere aufzubewahren, war in dieser Gegend häufig, und ich erwähne ihrer nur, um zu beweisen, mit welcher verschmitzten und übelgesinnten Volksklasse wir zu thun hatten. Der Hausherr ward zur Verantwortung gezogen und die Brode vertheilt.

Am andern Morgen setzten wir über den Nogueras Ribagorzana, der Catalonien von Aragon scheidet, marschirten in den Gebirgen durch 4 Stunden und campirten bei Auberóla, in einer so schlechten Gegend, daß zu dem Mangel an Rationen und Fourage auch noch die bittere Nothwendigkeit kam, das Wasser drei Viertelstunden weit aus einer Bergschlucht zu holen. Ein starkes Gewitter und Platzregen gab uns Nachts zwar Regenwasser, machte aber das

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_142.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)