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der Zug dorthin unter Cabrera’s Leitung am 16. Morgens angetreten. Die Sierren, welche die Gebirgsscheide von Aragon, Valencia und Castilien bilden, durchziehen ein so armes und ödes Land, daß ich zu seiner Beschreibung nur auf die erste Zeit der Expedition zu verweisen habe. Ein Bergrücken nach dem andern wurde auf schlechten Wegen bestiegen, und über Chulilla und Demeño bis Chelva marschirt. Diese ziemlich bedeutende Stadt, am Ufer eines Nebenflüßchens des Guadalaviar, war noch vor Kurzem vom Feinde befestigt, doch seither von Cabrera genommen worden. Wir fanden hier Lebensmittel, auch ein paar Caffeehäuser mit Eis, eine für uns ziemlich seltne und köstliche Erfrischung, nach sieben Stunden Marsch bei acht und zwanzig Grad Hitze. Hier kaufte ich von einem Cantinier ein Maulthier, das ich auf den folgenden Märschen ritt, da meine Pferde so herabgekommen waren, daß sie nur an der Hand geführt werden konnten. Seitdem habe ich mich daran gewöhnt, auf Gebirgs- und Nachtmärschen Maulthiere zu reiten, was ungleich sicherer und bequemer ist; auch war es die einzige Weise den Pferden einige Ruhe zu gönnen, daß sie dann für Affairen frisch und brauchbar

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_189.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)