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über Osma, nach dem Burgo de Osma, einer reichen, bedeutenden Stadt, wo die Nacht zugebracht ward. Das Metropolitan-Capitel empfing uns vortrefflich; der Infant schlug sein Hauptquartier im Hôtel des Domdechant auf, wo ein sehr ausgesuchtes Abendessen bereit stand. Wir waren in die Residenzen der Domherrn einquartirt worden, die uns gastfrei aufnahmen, besonders jene, die durch die Madrider Regierung ernannt, üble Folgen befürchten mochten. Dieß war mit meinem Hausherrn der Fall, und als ich gegen Mitternacht vom Souper des Infanten in mein Haus kam, fand ich abermals den Tisch gedeckt, und mußte trotz alles Sträubens mich sogleich daran machen. Uebrigens dachte ich, daß es in Kurzem wohl nicht mehr so gut gehen dürfte, und ließ mir einen sanften Zwang anthun, der Küche des guten Domherrn alle Ehre zu erweisen. – Nachdem wir die Brücke von Gormaz aufgegeben, riß der Feind unsere Barricaden nieder, setzte an’s rechte Ufer, und schlug sein Nachtlager, eine kleine Legua von uns, in Osma auf. Der König, der im Burgo de Osma nicht hatte verweilen wollen, brachte die Nacht, zwei Leguas weiter, in Berzósa zu, durch welchen Ort unsere Colonne am nächsten


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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_258.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)