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und einen dicken, mit Eisen beschlagenen Krückenstock, den er seit dreißig Jahren führt und mir auf den Todesfall vermacht hat. Sein zwanzig Pfund schwerer Säbel, die breiteste Klinge, die ich je sah, hing immer am Pferde. An dem mit einer gestreiften Maulthierdecke behangenen Sattel steckten ein Paar unförmlich große Pistolen und daneben ein Tromblon, worin ein Dutzend Kugeln auf einmal geladen wurden. Er war ein Feind aller Fremden, und zu seinen Eigenthümlichkeiten gehört, daß er sein Portrait nicht wollte nehmen lassen. Den französischen Maler Maguès, der die Hauptpersonen des Hoflagers und Heeres zu zeichnen gekommen, jagte er mit dem Prügel in der Hand aus dem Hause.

In dieser rohen Gestalt war bei aller Unwissenheit eine feinfühlende, poetische Seele, die sich nur selten und gleichsam wider Willen durch hohe Empfindungen kund gab, um sich dann schnell in ihr rauhes Wesen zurückzuziehen und zu verschließen. Nie werde ich eines Tages vergessen, als ich auf einem der höchsten Punkte der Pinaren, auf dem Gipfel eines isolirten Bergkegels, neben dem greisen Partheigänger stand. Unsere Colonne war durch einige Dörfer


Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_278.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)