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untauglichen, beschränkten Manne erwartet werden, den Niemand kannte, der daher auch keinem einzigen


    Graf Negri überschritt den Ebro am 15. März 1838, an der Spitze einer Division, die, wie erwähnt, aus neun neugebildeten castilischen Bataillons und 200 Pferden bestand. – Der alte Pfarrer Merino, kurz vorher zum General-Commandanten von Alt-Castilien ernannt, begleitete ihn mit 2 Escadrons. Als sie in die Umgegend von Burgos kamen, wollte Negri sich nach den Bergen von Libana wenden. Merino, der nach dreißigjähriger Kriegs-Erfahrung Alt-Castilien am besten kennen mußte, stellte ihm vergebens vor, es sei die größte Unvorsichtigkeit Truppen in diese Sierren zu führen, die nichts brächten (die Einwohner sind genöthigt, die nothdürftigsten Gegenstände des täglichen Lebens-Unterhaltes aus den castilischen Ebenen zu holen). Das rauhe Clima, das durch neun Monate anhält, würde in einem von allem Obdach entblößten Lande, bei beständigem Campiren, die Soldaten zu Grunde richten. Negri war von seiner Meinung nicht abzubringen, und nach langen Debatten trennte sich Merino von ihm und wandte sich mit seinen zwei Escadrons in die Richtung von Lerma und Arauda. – Negri setzte seinen Marsch fort und kam, vom feindlichen General Latre beständig verfolgt, in Libana an; Latre zwang ihn endlich zu stehen und schlug ihn am 2. März bei Bendejo. – Nachts nach dem Gefechte fiel eine so große

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_367.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)