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… – Nicht wahr, bester Harst, – es hieße Sie doch geradezu einer Gelegenheit, Ihren Spürsinn aufs neue zu beweisen, leichtfertig berauben, wenn …“

Harst fiel ihm hier ins Wort …

„Das alles haben Sie schon einmal erklärt, Doktor … Genau wie ich Ihnen darauf erwidert habe, daß Umstände eintreten könnten, die es ratsam erscheinen lassen, wenn Hubert, Schraut und ich nicht erst nach der Insel und den Grotten umständlich zu suchen brauchen …“

„Umstände?! Welche?!“ meinte Amalgi achselzuckend. „Wir haben hier in der Thar zu fünfen und tadellos bewaffnet, nichts zu fürchten, und …“

„Gestatten Sie, Doktor,“ sagte Harald da mit einer sehr energischen Handbewegung, „– Sie sind nicht ganz im Bilde ..!“ Seine Hand reckte sich nach Südost, wo im Dämmerschein der Tropennacht etwa tausend Meter entfernt aus der flachen Sandtenne der Thar der Dschebel Hammak herauswuchs, jenes ungeheure Felsmassiv, in dessem hohlen Innern die Tochter des Radscha Gadwuri als von den Behörden mit allem Eifer gesuchten Flüchtling mit wenigen Getreuen längere Zeit gehaust hatte und wo diese für eine Inderin berückend schöne Frau ihre Liebhaber und auch Miß Honoria Goord eingekerkert gehalten hatte …

Wie die Rani Arowa, diese vertriebene Fürstin von Jaisulmir, im Innern des Dschebel Hammak infolge übergroßen Schreckes tot umgesunken, ist meinen Lesern und Freunden aus dem vorigen Bande bekannt. Wir hatten die junge, gewissenlose Fürstin, der man mit Recht den Namen einer Semiramis der Thar beigelegt hatte, im Dschebel Hammak begraben, bevor wir mit den Befreiten nach Amber[WS 1] aufgebrochen. Als wir dann heute beim Abendgrauen den Felskoloß erreicht hatten, war Harald allein in das Innere dieses seltsamen Felsgebildes eingedrungen und erst nach anderthalb Stunden wieder zu uns gestoßen. Als Amalgi ihn dann gefragt hatte, ob er im Dschebel Hammak alles in Ordnung gefunden, war seine Antwort gewesen:

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Wikipedia-Artikel über Amber.
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/4&oldid=- (Version vom 30.6.2018)