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Frau Therese, die im Schnee

Streckt die Beine in die Höh’.
Eiligst jetzt mit diesem Raube
Macht das Weib sich aus dem Staube. –
Grinsend hebt der Steuerbote

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Auf nun jede einz’ge Note,

Spricht dabei von ungefähr:
„Diesen Kindern dank ich sehr!

Denn daß Sie millionenschwer,
Weiß ich jetzt, mein lieber Schmer!“ –

350
Ignaz rappelt sich fix auf

Und entschwand in hastgem Lauf.
Weil dies Unheil ihn so kränkt,
Hat er sich zu Haus’ erhängt.
All sein Geld erbt’ Blätterteig,

355
Der’s verteilt an Arme gleich.


Nur für ’s Kleeblatt einen Schlitten
Kauft er auf der Kinder Bitten,
Denn das erste Rodelroß
Wurde seine Beine los

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Bei dem letzten großen Sturz

An der Krümmung, die zu kurz. –
Weiter weiß ich jetzt nichts mehr
Von dem Roß und Ignaz Schmer.


Empfohlene Zitierweise:
Walther Neuschub: Das Rodelroß. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Rodelro%C3%9F.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)