Seite:Das Schulwesen oder dessen Fortschritte seit 1817 von Kopp in Ansbach 1825.pdf/13

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unterandern, daß man den Religionsunterricht in eitlen Gedächtnißkram verwandelte, die Bibel auf allerlei Art als Unterrichtsmittel mißbrauchte; dem eigenen Nachdenken und Urtheil des Kindes keinen Wirkungskreis anwies u.d.gl m., und so die Anlagen desselben in trägemdem Geist töd[lichen] Mechanismus und einseitiger Bildung des Gedächtnisses untergehen ließ. Es würde zu weit führen, wenn hier umständlich gezeigt werden sollte, was in jedem Unterrichtszweig gewonnen worden ist. Darum mögen folgende kurze Andeutungen genügen, da ja ohnehin alles, was ich hier schreibe, meinen Amtsbrüdern ebenso gut, wie mir, bekannt ist, und ich nicht glauben kann, daß einerhieri[n no]ch sonderlich belehrt noch erbaut wird._ Wie behandeln wir
a.) die Religion, nach dem neuen Lehrplan, jetzt ganz anders, wie ehedem! Den sittlich-religiösen Sinn des Kindes zu wecken, sein Gefühl für das Heilige und Göttliche zu beleben[,] über die Wahrheiten des Christenthums richtig denken und des dieselben verstehen zu lehren, das ist es, was man uns jetzt zur unerläßlichen Pflicht macht. Heil dem Lehrer, dem es gelingt, diese Aufgabe gut zu lösen[!]