Democrat“ kennen gelernt hatte, weßhalb er den Brief auch nach Ravensburg adressiert hatte.
Schleyers Gesundheit wurde durch die aufregenden Arbeiten immer mehr geschwächt und er fühlte sich am Ende des Jahres krank.
Durch die Vorarbeiten der früheren und hauptsächlich des letzten Jahres, namentlich aber durch die Generalversammlung im vorigen Jahre hatte Volapük schon überall in der Welt Ausbreitung genommen, so daß es von gänzlicher Unkenntnis der Thatsachen zeugt, oder eine absichtliche Verkennung derselben dazu gehört, wenn man behaupten will, erst mit dem Eintreten Frankreichs für Volapük habe dieses die Möglichkeit erlangt, in den andern Ländern Eingang und Verbreitung zu finden. Diese Behauptung ist schon darum unrichtig, weil Volapük in anderen Ländern gleichzeitig mit Frankreich, nicht durch Frankreich, aufzublühen begann, eher könnte man das Beispiel Hollands als Sporn für die Volapükbewegung in den andern Ländern sich denken. Der Same war eben überall schon gelegt, aber aus der Entwickelung des Volapük in den ersten Jahren sehen wir, daß das Wachstum ein natürlich langsames war, wie das bei allen soliden Institutionen der Fall ist. Also der Same war, wie gesagt, gestreut, freilich nicht überall sogleich auf das rechte Erdreich gefallen, und so geschah das Wurzelfassen und Aufwachsen oft ganz verschieden, wie wir es heutigen Tages noch beobachten können. Auch hatte Volapük schon jetzt seine Lebensfähigkeit vollständig bewiesen, so daß die Wiener Zeitschrift „Vorwärts“ am Anfange dieses Jahres mit Recht schreiben konnte: „Die Weltsprache machte seit 4 Jahren so ersichtliche Fortschritte, daß an ihrem Durchdringen kaum noch gezweifelt werden kann. Sie wird in vielen Teilen der Erde schon kultiviert, besonders in Holland. In Frankreich haben viele hohe
Rupert Kniele: Das erste Jahrzehnt der Weltsprache Volapük. Schoy, Überlingen 1889, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_erste_Jahrzehnt_der_Weltsprache_Volap%C3%BCk.djvu/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)