Volapük zu bringen, wie der „Schweizer Volksfreund“. Anhänger waren bereits in Herisau, Lausanne, Genf…
In Schweden lernte schon im April Herr G. Liedbeck in Finspong Volapük kennen und er bemühte sich um die Verbreitung desselben, aber noch ohne Erfolg, wie seine Vorgänger Nilson und Hyberg.
Am 22. Oktober hielt ich in Stuttgart im Lokale des kaufmännischen Vereins einen Vortrag über Volapük. – Im Oktober erschien die 5. Auflage von Schleyers Weltsprache-Grammatik und am Schlusse des Jahres mein „Weltsprachekalender für 1886“ mit einer ausführlichen Biographie des Erfinders.
Von den Weltsprachelehrern, welche in den Monaten Oktober, November und Dezember das Diplom erhalten, sind zu nennen die Herren: Joseph Schmidjörg in Wien; Professor Juraj Bauer in Agram; Professor Dr. Aug. Kerkhoffs in Paris (185 tidel); Emil Sonderegger in Herisau (Schweiz); Ernesto Biglia, Bankbeamter in Vercelli (jetzt Novara); Philipp Schmitt in München; Heinrich Huber, Kaufmann in Nürnberg; Christian Schmidt, Lehrer in Nürnberg; Gustav Liedbeck in Finspong (Schweden). Im ganzen waren es jetzt 229 Weltsprachelehrer, 139 mehr als im vorigen Jahre.
Im Winter war Schleyer wieder erkrankt, ja im Dezember war er sogar dem Sterben nahe.
Hatte das Jahr 1885 mit einem Resultate abgeschlossen, wie es günstiger nicht leicht hätte gedacht werden können, so waren die Fortschritte in diesem Jahre wiederum so große, wie zuvor noch nie. Volapük wurde jetzt überall mit vollem Ernste aufgefaßt, die Zeit des Zweifelns und des Verspottens war überwunden. Ueberall suchte man der Weltsprache praktische Bedeutung zu verschaffen, namentlich durch Einführung von Unterrichtskursen.
Rupert Kniele: Das erste Jahrzehnt der Weltsprache Volapük. Schoy, Überlingen 1889, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_erste_Jahrzehnt_der_Weltsprache_Volap%C3%BCk.djvu/39&oldid=- (Version vom 26.6.2019)