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ich mir die Zeit und ziehe mich an der Bordwand hoch. Vier stille Gestalten am Boden – vier. Also waren’s mit dem Weißen doch fünf gewesen.

Dann schwimme ich zurück, wähle als Ziel eine schmale Felszunge mit hohem Geröll, das mich genügend schützt.

Im Osten zeigt sich über den Randhöhen der Bucht der erste fahle Schein der Dämmerung. Der neue Tag bricht an. Der Tag, an dem sich alles klärt, der Tag der Überraschungen, der Freude …




14. Kapitel.
Der Frieden des Todes.

Ich habe nur Unterkleider an, nur wollene Strümpfe. Die Repetierbüchse, die ich mir im Nacken festgebunden hatte, kann ich nicht vor Nässe schützen. Sie wird trotzdem nicht versagen. Ich krieche im Geröll entlang, die entsicherte Waffe in der Rechten. Wenn der Feind es überhaupt wagt, mir aufzulauern, dann habe ich ihn hier in der Nähe zu erwarten. Ich bin vorsichtig. Man hat nur ein Leben zu verlieren, und ich möchte zum mindesten noch erfahren, was Jörnsens unverständliche Geheimniskrämerei auf sich hat und was aus Gerda geworden. – Gerda … Die Gedanken an sie sind nicht zu verscheuchen. Nicht zu vergessen sind die drei Tage, wo sie in meiner

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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/155&oldid=- (Version vom 31.7.2018)