Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
|
zu Erklärung Heil. Schrifft so trefflich zu statten kämen; bezeugt auch lib. de doctrina Christiana, daß die Lateiner zum rechten Verstand der H. Schrifft der andern beydem Sprachen / nemblich der Griechischen und Hebraeischen bedörfftig; und scheinet / daß Christus selbst diese drey Sprachen hierzu am H. Creutze geheiligt / allwo sie auff seinem Sieghafften Titul gestanden.
Die Juristen müssen ebenmässig frembder Sprachen kündig seyn / sintemal der Codex Justinianaeus so viel griechische Wörter in sich hält / daß zu vermuthen / er seye erstlich in derselben Sprach beschrieben worden; Und wie können die rechtschaffne Medici frembter Sprachen entbehren / wann sie den hebraeischen Isaac Rabbi levi: Die Arabische Aertzt Avicennam und den Averoes: den griechischen Hippocratem und Galenum und anderer Nationen Autores, so von der Medicin in ihrer Sprach geschriben / verstehen wollen? Und eben also ists auch mit den Mathematicis beschaffen;
Und wie will ein Stadt in die Läng bestehen oder eine Nation glückselig regiert
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/12&oldid=- (Version vom 27.2.2019)