Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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nicht / was sie gelernet und geredet haben / wie im Gegentheil der Mensch thut; Dannenher ohn Zweifel die Griechen beydes die Red und den Verstand mit einem Namen λόγος genennet / weil sie mit einem unzertrennlichen Band zusammen gebunden / zumahlen eine Red ohne Verstand vor keine Red zu halten.
Wann nun der Mensch umb seiner vernünfftigen Sprach willen allen Thiern vorzuziehen / umb wieviel höher ist dann der jenig zu halten und zu ehren / der unterschiedlicher Sprachen kündig / und damit beydes die unvernünfftige Thier und andere Menschen / die nur ihre Mutter-Sprach reden können / übertrifft?
So ist auch der Nutz / den man von den Sprachkündigen hat / an sich selbsten sehr nahe unaussprechlich / und zwar / wann man nur schlechthin bedenckt / was vor Künste und Wissenschafften unsere gelehrte liebe Teutsche durch Ubersetzung frembder Bücher ihrem Vatterland beygebracht und mitgetheilet haben! massen mehr als genugsam bekandt / daß unsere kriegerische
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)