Anton Birlinger (Hrsg.): Alemannia XII Curt Mündel: Volkstümliches aus dem Elsasz | |
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Doch weil nach altem Brauch und Wissen, nur jährlich 6 gewesen seyn
So haben wir auch ohn Verdrießen wir sechs uns resolviert allein,
Ins Felde zogen wir mit Freuden dem Winzerstand zu Ehren,
So ehrbar rühmlich und bescheiden, kein Klage that man hören.
Wir haben ohne uns zu loben, als Männer in dem Berg agiert
und abgelegt verschied’ne Proben, viel Weider aus dem Bahn geführt.
Zwar gab es auch Verdrießlichkeiten doch unter uns 6 Brüder nicht,
Ein jeder war stets bescheiden und kannte immer seine Pflicht,
Wir machten Eynung viele Pfänder, Wir straften in dem Wintzer-Haus
Wir jagden Frevler ab den Länder und Dieben zu den Reben aus.
Auch so vergnügt in allen Ehren, daß wir die ganze Zeit gewesen
That uns der Himmel Guts bescheren, Hier Freunde könnet ihr es lesen;
Das Erdgewächs von allen Sorten ist überaus gerathen wohl,
Feld und Bäum an allen Orten, von Gottes Segen waren voll.
Und obgleich St. Georgen Nacht, der Weinstock hart verfrohren,
Hat man noch einen Herbst gemacht, nicht alles war verloren,
Dann kaum war St. Michälis Fest, der Tambur mußt austrommeln
Daß d’ Obrigkeit gebiethen läßt, man soll den Herbst einsammeln;
Und so verschwand die Winzers-Zeit, sehr schnell und sehr behende,
Nahm dieses Amts Beschwerlichkeit, ein Freuden volles Ende.
Johann Jakob Kohler, Rudolf Benner, Dr. Peter Weber,
Jakob Arlenspach, Peter Schön, Hans Georg Engel,
Johann Jakob Schmerben, Peter Richard, Gottfried Heilmann,
Johannes Marc Gaston, Johann und Peter Rißler.
Jo wo di ho Alleluio.
Herr Pfaringer in die Kirchen kom.
Jo wo di ho Alleluio.
der Mesner stundt ihm wödlich bey.
damit er für den alter trett.
da sprangen die Bauren umb den alter rum[2].
Anton Birlinger (Hrsg.): Alemannia XII. Marcus, Bonn 1884, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XII_120.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)