Seite:De Alemannia XIV 292.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Clarisser-Stift kann Ihnen jeweils auch den Geist aufwecken, vom unteren und sie allemal daselbst gute Räthe einholen und wieder zurückgeben können.
Constanzer Primizpredigt 1777 von Werdich 61.

17 Warnung vor den wirtembergischen Kezernachbarn. Sie hingegen mein verehrtister Herr Primiziant! können niemals zu viel daran thun: man lehret nie zuviel, was niemals genug erlernet wird; vorauß in ihrem Kirchspiele, welches nur eine halbe Meil wegs von der Irrlehre entfernt, auch von den unkatholischen, jedoch guten Nachbaren des alten Herzogthums von Teck und Schiltach allernechst zur Ost- und Nordseite begrenzet ist. Wenn aber dennoch etlich wenige die Nase darüber rümpfen wollten, so lachen Sie in ihrem Herze und dencken ganz tröstlich in der Stille, daß die Bescheltung eines gar emsigen Taglöhners vor Gott und der Welt sein gröstes Lob seyn. Ebenda S 31

18 Lob Calws. Wiewohl Kalbe in Schwaben an einem unfruchtbaren Orte ligt – dannenhero närrisch geschienen, etwas Absonderliches dort anzufangen, so hats doch der Effekt bewiesen, daß durch eine vorsichtige, weise Anstalt ein treffliches Negotium von Wollen-Manufaktur, dergleichen sonst in ganz Teutschland nicht ist, alldar introducirt und stabilirt worden, wodurch den Franzosen nicht wenig Abbruch geschieht. Und wann, wie der Herzog in Württemberg, der Churfürst von Mayntz wegen Erffurt, der Erzbischof von Salzburg, Bischof von Bamberg und Würzburg und der Herzog von Neuburg mit mir correspondirt, das Manufaktur-Werck fortzusetzen, wann, sage ich, das Verbot und Reichs-Edikt wäre fortgesetzt und manntenirt, auch die dessentwegen mir aufgetragene Comission – die ich wenn ich nicht verfolgt worden so würden anjetzo die Manufakturen in Teutschland besser stehen und die französische Goldgrube noch mehr verstopft sein. S 10 Becher.

AB     


SAGEN

1 HABSBURGER SCHILD IM KLOSTER WETTINGEN

Als ich in nechstvergangenen Meyen diß iares auch in demselbigen gotshuß war (Wettingen), da zögt mir ein priester einen alten Habsburger schildt, vß holtz geschnitten, so an einem pfeiler hanget, gleich ob der begrebniß der grauen von habßburg obgemelt, vnd saget mir, dz inerthalb zwenzig iaren die kirch gantz vnd gar wer verbrunnen vnd alles was von holtzwerck klein oder groß, Es weren bild, schilt oder anders nicht vßgenumen darinnen wer gesein als verbrunen were, vßgenumen der alt habsburger schilt

Empfohlene Zitierweise:
Anton Birlinger (Hrsg.): Alemannia XIV. Marcus, Bonn 1886, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XIV_292.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)