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gekommen war. Auch sagte sie, indem sie das Kindlein in der Wiege betrachtete: Sieh, Mann, wie sanft und still der Junge aussieht! das wird dir in der Welt kein Klas, der es mit einem Wolf aufnimmt; aber Peter antwortete: Kikelkakel! eben deswegen soll er Klas heissen, die Frommen sind immer die besten Helden gewesen, und die wie Eisenfresser aussehen, beissen oft keinen Strohhalm inzwei. Kurz es half der Greth kein Bitten und Flehen kein Heulen und Schelten, Peter war diesmal unerbittlich und sagte: Eben weil er am Johannisabend, an einem so großen Abend, gebohren ist, soll er Klas heissen, und ich wette, ein tüchtiger Klas wird er werden. Und mit diesen Worten nahm er seine Mütze vom Nagel und setzte sie etwas queer auf, wie er zu thun pflegte, wann er zürnte, und ging hinaus und achtete nicht des Geschreis seiner Greth und der Muhmen und Gevatterinnen hinter ihm her. Und der Priester mußte den Knaben Klas taufen. So daß die Greth, die ihren Johannes noch nicht vergessen konnte, halb weinend und halb lachend sagte: Nein dem Peter ist was durch den närrischen Kopf gefahren, wie es Hunden und Katzen zu geschehen pflegt, die, wenn man ihnen die Jungen nimmt, daß man eines oder zwei liegen lasse und die übrigen ersäufe, immer wieder dieselben Jungen aus allen zuerst ergreifen und

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_067.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)