Seite:De Arndt Mährchen 1 075.jpg

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     Wer sagt mir an, wo der Pfannkuchenberg liegt,
Gespickt mit Ochsenbraten,
Mit Zucker und Marzipan gefüllt
Und Scheffeln voll Dukaten?

     Gläserner Berg, gläserner Berg,
Wann springst du auf?
Spielender Zwerg, künstlicher Zwerg,
Wann wachst du auf?

     Wann die Glock Zwölfe schlägt,
Wann der Dieb Säcke trägt,
Dann spring’ ich auf;

     Wann der Hahn zum zweiten kräht
Und der Mond am höchsten steht,
Dann wach’ ich auf.


Diese Geschichten gefielen so sehr, daß sie wenigstens vier Tage hinter einander immer mit neuen Ausschmückungen erzählt werden mußten, zumal da, wie Valentin wußte, die beiden Berge in der Nachbarschaft lagen in dem hohen Forst, in welchem er den Knaben, die dort oft das Vieh gehütet hatten, die Eiche und Buche ganz deutlich beschrieb und bezeichnete, die auf ihrem Gipfel ständen. Bei Tage, setzte er hinzu, kann man diesen Bergen freilich nicht ansehen, was sie eigentlich sind, dann sehen sie aus wie alle andere Berge; aber um die Mitternacht sind sie, was sie sind, der eine von dem allerklarsten

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_075.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)