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Räuber die Inseln und Küsten der Christen überfielen und ausplünderten und die Menschen als Sklaven wegführten und in das fernste Elend verkauften, und da sie auch alle christliche Schiffe anfielen und verdarben, deren sie mächtig werden konnten. Er schien gegen solche in einem guten Streite zu streiten. Auch hat es nicht gar lange gewährt, so ist Klas Hauptmann des Schiffes Graddör geworden.

Sie waren im zweiten Jahr seiner Seefahrt aus Westen hinaufgesegelt hoch gegen Norden und landeten den vierzigsten Tag ihrer Fahrt nach manchem harten Strauß, den sie mit Feinden und Stürmen bestanden hatten, auf einer kleinen Heideninsel, die von einigen Hundert Menschen bewohnt war, welche in ärmlichen Hütten wohnten und, wie es schien, von den Seevögeln und Fischen lebten. Als sie ans Land stiegen, kamen diese ihnen friedlich und freundlich entgegen, trugen gebratene Fische in Schalen und hielten die Methkanne hin; Waffen aber trug kein einziger von ihnen. Da ließ der Hauptmann aufblasen zum Angriffe, und ermahnte die Kämpfer mit schallendem Gelächter, daß sie die Männer niederhauen und mit den Weibern thun mögten, wie sie gelüstete. Und sie rüsteten sich, jene Armen aber entflohen mit jammervollem Geheul zu ihren

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_105.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)