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Menschen auf der Heideninsel befehlen wollte. Als er nun selbst Hauptmann geworden, führte er eine recht strenge christliche Zucht ein und stieß ohne Erbarmen alles von seinem Schiffe aus, was sich ihr nicht fügen wollte. Das war aber sein erstes Gesetz, daß ohne Gnade an dem Mastbaum baumeln mußte, wer einen unbewehrten Mann mit dem Eisen verletzte oder ein Weib vergewaltigte. Er fuhr aber noch immer gegen die Heiden, säuberte das Meer von ihren Raubschiffen und erlösete viele Christen aus der Gefangenschaft; auch hat er an vielen Orten, die sonst heidnisch waren, das heilige Kreuz als das Heil der Welt gepflanzt und durch seine Gerechtigkeit und Milde viele Heiden zum Christentum geführt. Und sein Name ist so gewachsen, daß die tapfersten Männer sich zu ihm gesellten und unter ihm auszogen und daß er im zweiten Jahre seiner Hauptmannschaft auf zwanzig Schiffen schon fünftausend Kämpfer hatte. Denn seine Redlichkeit und Gottesfurcht war groß und seine Tapferkeit gefürchtet und seine Stärke unüberwindlich; denn gegen den Hieb seiner Axt oder den Stoß seiner Stange hatte kein Schmied Schild und Panzer schmieden können.

Als nun das vierte Jahr seiner Seefahrt und das zweite Jahr seiner Hauptmannschaft war, hatte er eine Fahrt nach Island gemacht, war

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_108.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)