Seite:De Arndt Mährchen 1 118.jpg

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Und er wohnte manchen fröhlichen Tag und manche schöne Nacht mit der Prinzessin in dem Schlosse. Es lag das Schloß aber in Südjütland, wo jetzt die Stadt Schleßwig steht. Aber er vergaß sich in der Freude nicht in Lässigkeit, sondern rüstete sich eifrig zum Kriege gegen die Heiden, und sie rüsteten sich auch. Und es begann ein langer schwerer Kampf um die Herrschaft, bis sie endlich unterlagen und Klas König war über die ganze große Halbinsel und über die Inseln umher.

Und es war das Ende des zweiten Jahrs, nachdem er den Heidenkönig erschlagen und die Prinzessin sich vermählt hatte, als er alles Land der Heiden unter sich bezwungen hatte bis an die Elbe und das Kreuz des Heils als Panier seiner Herrschaft allenthalben aufgerichtet hatte für die bunten Götzen aus Stein und Holz – da stand Klas einmal diesseits am Ufer der Elbe, und es däuchte ihm, als sehe er jenseits in der Ferne die Stelle, wo er mit der Stange einst auf das Schiff gesprungen war; und es war wirklich die Stelle, und er erkannte sie an drei Bäumen wieder, die auf einer Anhöhe hoch über das Gestade ragten. Und sein wunderbarer Lebenslauf wandelte ihm hier in Gedanken vorüber, und in Demuth fiel er auf die Erde nieder und betete und dankte Gott, daß er ihn aus so

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_118.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)