Seite:De Bracke (Klabund) 010.jpg

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Selten ist eine Gestalt so umkämpft worden wie die des Klabund.

Die selbstgewählte Maske, die schon der Siebzehnjährige wählte und nicht mehr losließ, schützte vielleicht das Antlitz des Dichters vor allzu spitzen Pfeilen; der seltsame, wie eine Zauberformel anmutende Name „Klabund“ verbreitete den Duft einer heiteren und ein wenig kecken Romantik um sich. Gleichwohl erlaubte er den bitteren Feinden, die sich der kühne junge Dichter – wie alle Dichter – schuf, phantastische Angriffe gegen den pseudonymen Autor.

Hinter der Maske lachte ein helles, kluges, knabenhaft feines Gesicht zu diesen böswilligen Späßen – das Gesicht des Alfred Henschke, Bürgerssohn aus Crossen a. d. Oder. Der freiwillig gewählte Name erlaubte dem Träger die Kühnheit seiner schwärmerischen Jugend, deren überschäumende Tollheit wie ein Märchen aus guter Romantikerzeit, oft wie ein spätes Nachwehen des „Sturm und Drang“ klingt. Der Siebzehnjährige hatte den Namen im Scherz unter gigantisch-kühne Verse gesetzt, und Alfred

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Klabund: Bracke, Berlin 1925, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)