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Als du am Grabe deines Weibes standest: einsam im hohen heißen Mittag: fuhr nicht ein Wind durch dich hindurch, als seist du ein Strauch? Und war der Wind nicht mild, und entzückte dich nicht sein Atem, und duftetest du nicht selbst wie eine Magnolie – schaukeltest Blüten und Äste?

Mein Freund, warum vergaßest du dich so sehr? Und warum vergaßest du meiner, der ich dir den Blitz und den Wind und heute das Wort sende?

Jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde darfst du beginnen: den neuen Weg, der dich in alle Tiefen, auf alle Höhen führen wird. Gesegnet seist du und begnadet.

Die goldnen Schwestern warten des silbernen Bruders. Der Mammut hat sich aufgemacht, dir den Pfad durch den Urwald zu bahnen. Die Bambushecken knirschen unter seinem stampfenden Hufe.

Glaube meinem Wort.

Liebe die Schwestern.

Hoffe auf den Helfer.

Es ist ein Regen niedergegangen, der hat die

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_022.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)