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Dichter unwahrer Wörtlichkeit: – so war Trebbin eines Tages nicht es selbst. Schwer trächtig an Sturm und Leben nach so viel hundert Jahren Tod und Ruhe, brachte es einen Drachen zur Welt, der es anschnaubte mit grünlichen Dämpfen, darin die Schlechten elend krepieren, die Guten emporblühen sollten: ein Fabelwesen, Kröte und Schmetterling, Storch und Stier zugleich.


Es ist dunkel um mich her, sprach Bracke, als er in seiner Mutter Bauch lag, aber ich will zum Licht.

Da gebar sie ihn.

Nun, da er das Licht sah und seine Finsternis, die Wolken, welche Sonne, Mond und Sterne verhüllten, der Nebel, der vor den Augen der Menschen, die Bosheit, die vor ihren Herzen lag – da glaubte er vordem unter seiner Mutter Herz in dunkler Höhle dennoch hell im Hellen gelebt zu haben.


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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_029.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)