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Als einziges Paar tanzte Bracke mit seiner jungen Frau.

Sie schwebten unhörbar über den mit Sand bestreuten Fußboden, daß jeder, der sie ansah, meinte, sie tanzten auf Wolken.

Als Sankt Peter zu Ende gespielt und den Bogen abgesetzt, rief alles: „Vergelt’s Gott!“ Und man lud ihn zu Schmaus und Trank.

Da hockte nun Sankt Peter zwischen Bracke und seiner jungen Frau und hatte seine Lust am menschlichen Treiben. Und als er Frau Grieta, die schwarzhaarig neben ihm saß (denn ihre Mutter war eine Wendin aus dem Spreewald), so recht betrachtet hatte, da seufzte er und sprach:

„Warum bin ich kein Mensch mehr? Um einer solchen Frau willen wollte ich alle Engel Engel sein lassen.“

Tröstete sich aber mit dem guten Trebbiner Bier, davon er manchen Humpen an die Lippen führte und wacker Bescheid tat – nach links und nach rechts.

Spät nachts ging er über die Milchstraße heim

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_101.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)