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der Finsternis. Da mischt sich Hell und Dunkel wohl zu jenem fürchterlichen Grau, das wie ein Hammer ist, und das den Amboß selbst zerschmettert.

Werden an der Gänselache nicht am Tage der Hexen noch Menschenopfer dargebracht?

Verschwinden nicht kleine Kinder und werden geschlachtet in den Wäldern an Baumaltären, heidnischen Göttern noch errichtet?

Was sind wir für Menschen: der Atem unserer Liebe ist heiß wie Juliwind, aber im Anhauch unseres Hasses gefrieren Seelen wie Teiche im Februar.

Ich bin ein Irrlicht, das auf den Sümpfen der Spree-Niederung tanzt.

Ich bin der Sumpf selber, darein die Frauen versinken, ohn’ daß ich’s will.

Ein Sumpf, verflucht zum Sumpfsein.

Klabautermann, der die Schiffe zum Untergang lockt – und selber strahlt und himmlisch leuchtet: einen riesigen Pokal mit Rotwein in den Händen schwingt, davon sie alle trinken. Und trinken Blut. Elmslicht, das auf den Spitzen der Masten hüpft.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_106.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)