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einen Hammer, Feile, Nägel, Zucker, Salz, Brot, oder wessen er sonst bedurfte.

Er hockte danach mit dem Henker zusammen in einer üblen Kneipe und würfelte.

Sie hatten aber ein kurioses Spiel: Tod und Leben: mit einem Würfel. Ein Auge bedeutete Leben, zwei: Tod, drei: Hölle, vier: Seligkeit, fünf: Teufel, sechs: Gott.

So würfelten sie nun, und es gewann der Tod über das Leben, die Seligkeit über die ewige Verdammnis, Gott über den Teufel.

Bracke saß des öftern mit ihnen zusammen, zu welchen sich dann noch der Abdecker gesellte, stinkend nach gefallenem Tier.

Es war aber nur Bracke, der mit den drei Verfemten verkehrte.

Sie saßen nächtelang und sprachen kaum ein Wort. Aus dem obern Stock klang Gelächter von Dirnen, Grunzen menschlicher Eber, und vom Hofe der Schrei einer liebeskranken Katze oder eines jagenden Käuzchens. Am Morgen begleitete

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_114.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)