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„Darf ich das Bild nicht ebenfalls betrachten?“

Und Bracke neigte sich:

„Gewiß, gnädigste Kurfürstin, vielleicht gefällt es Euch, Euren Gemahl zu begleiten.“


Am Morgen empfing Bracke das erlauchte Paar am Eingang zum Saal.

Er hatte einen weißen Mantel übergeworfen, trug ein weißes Samtbarett, in der Linken die Palette, rechts den Pinsel und war ganz angetan wie ein Maler.

„Ich werde Euch, edle Kurfürstin, gnädiger Herr, nunmehr das Bildnis Gottes zeigen – wisset aber, daß nur die es sehen werden, die reines Herzens sind – wie schon in der Bibel geschrieben steht.“

Damit öffnete er die Flügeltüren des Saales.

Da sah nun der Kurfürst im Hintergrund auf riesiger Staffelei nichts als eine große, in Form eines Altarbildes golden gerahmte Leinwand.

„Beim Teufel, dem ich ja nun einmal verschrieben

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_124.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)