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treu geblieben und hättet ihr eifrig stets unserm Tempel geopfert, unserm Sternbild gehuldigt – der Jude Christus und der Mönch Luther, sie hätten nicht zu kommen brauchen, die Menschen zu belehren und zu beschämen. Geh und berichte in Berlin, was du in dieser Nacht in der märkischen Steppe erlebtest: Götter und Gottesanbeter sonderbarer Art traten vor dich hin. Erkenne die neue Zeit! Das neue Geschlecht! Den neuen Glauben!“

Der Kurfürst strich sich über seine Brauen.

Die beiden Männer waren nicht mehr da.

Er hob den Blick und sah am Himmel Kastor und Pollux in brüderlicher Flamme leuchten.


Am Schlachtensee bei Berlin grüßte auf einer Anhöhe aus wendischer Vorzeit ein kleiner Tempel, der dem heiligen Hunde geweiht war.

In diesem Tempel stand die Statue eines Hundes mit aufgerissenem Maul und fürchterlichen Zähnen.

Mit diesem Hunde hatte es eine wunderliche Bewandtnis.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_172.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)