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ihn, sag: Bruder – wir wollen heute ein fröhliches Fest feiern. Deine und meine Soldaten wollen zusammen tanzen – und morgen gehe ein jeder, wohin er will. Wag’s! Fasse dir ein, mein, dein Herz.“

Der Vogel entschwebte.

Bracke trat ins Zelt:

„Was wünscht Ihr?“

Der Kurfürst richtete sich schwer aus den Kissen:

„Hier hast du mein Dolchmesser – schneid mir mein Herz aus der Brust – ich kann es nicht mehr tragen – es ist reif wie eine faule Pflaume.“

Bracke sprach:

„Herr, ich weigerte dir nie einen Befehl –“

Der Kurfürst flehte:

„Tu’s!“

Bracke sann:

„Du warst kein sanfter Herr.“

Der Kurfürst stöhnte:

„Tu’s… reiß mir das Herz aus dem Leibe… es bleibt mir nur… mich wegzutun von dieser und jener Welt. Führe du das Heer in ein gelobtes,

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_198.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)