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als ein wandelnder Kirchturm, ein riesiger Riese, ihm den Weg versperrte.

Er fiel ohnmächtig platt auf das Pflaster.


Als die Pest ins Land kam, von der die drei kleinen und die drei großen Männer Boten gewesen waren, floh Bracke in die Wälder und nährte sich von Pilzen, Kräutern und wilden Vögeln.

Als er vermeinte, daß die Krankheit erloschen sei, wanderte er aus den Wäldern nach Trebbin.

Da brannte helle Mittagsglut über der Stadt, kein Mensch war zu finden in den Straßen. Die Häuser standen wie sonst, die Blumen blühten, die Brunnen sprangen, die Bäume reiften.

Er trat in die Bäckerei. Da stand der Bäcker am Backofen: tot.

Er ging in die Schmiede.

Da lohte das Feuer, und am Kamin lehnten der Schmied und die Knechte: tot.

Auf der Bürgermeisterei im Rathaus war Ratsversammlung.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_209.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)