Seite:De Bracke (Klabund) 245.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und läutete. Das Geläut ihrer Glocken dünkte ihn süß und unerhört. Plötzlich schwoll der Glockenklang zu rollenden Tönen an, die ihn wie mit Hämmern auf die Stirn schlugen.

Er wachte auf.

Regen wusch sein Gesicht.

Donner grollte im fahlgrünen Frühlicht.

Er erhob sich.

Kaum war er zehn Schritte von der Tanne entfernt, die seinen Schlaf behütet hatte, als ein Blitz zischend in ihren Stamm fuhr und sie silberweiß zersplitterte.

Das Tal stieg leise an.

Der Regen stach seine Haut.

Dorf Krummhübel ließ er links liegen. Er klomm seitwärts durch den Wald nach Brückenberg empor.

Der Wald rauschte wie das Meer.

Gießbäche sprangen zwischen seine Füße. In seinen alten Schaftstiefeln floß das Wasser oben hinein und unten an den Sohlen wieder hinaus.

Empfohlene Zitierweise:
Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_245.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)