Seite:De Bracke (Klabund) 254.jpg

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Bracke eilte, sich mit seinem Gefährten zu vereinigen.

Er sprang das Moränenfeld empor, achtete nicht des immer neuen Sturzes, der ihm die Knie zerschlug und die Hände blutig zerriß.

Sein Atem pfiff.

Der Rücken schmerzte ihn. Nadelscharfe Stiche fühlte er unter den Schulterblättern. Seine Wangen erhitzten sich im Fieber.

Schwer und unbeweglich stand der andere, in seiner Gebärde versteint.

„Bruder!“ rief Bracke und streckte, herangekommen, ihm die Hand entgegen.

Da fühlte er eiskalten Stein zum Gegengruß sich in seine fiebernde Hand schmiegen.

Er erschrak, er sah empor, und er erstarrte.

Ein Felsblock, der Form und Umriß des andern trug, lauschte fühllos seinem liebenden Anruf.

„Rübezahl!“ schrie Bracke und sank wehrlos und erschöpft am Felsen nieder.


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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_254.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)