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Dann griff er wie mit Tatzen in den Korb und stopfte sich Brot und Schinken und Kuchen und Mus in den Mund.

Er fraß.

Das Mus hing ihm um seine Lippen und klebte schmutzig an seinen Fingern.

Das Mädchen stand wie gelähmt und sah ihn mit großen Augen an.

Als er gesättigt war, atmete er tief auf und erblickte das hübsche Kind.

Da kam ein anderer Hunger über ihn.

Er hob sie röhrend wie ein Hirsch in die Luft und trug sie in den Wald.


Sie wachten auf, Tannennadeln im Haar. Ihr Herz brannte im Morgenrot.

„Ich will Vater und Mutter verlassen um deinetwillen, wie es in der Bibel steht“, sagte das kleine Mädchen.

Bracke strich ihr über die Stirn.

„Du darfst nicht bei mir bleiben. Ich habe den bösen Blick.“

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_263.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)