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über Literatur und Quellen; wo sie nicht genügen, entschuldigt ihn der Mangel an Monographien. Für die Quellenkunde unentbehrlich ist aber noch immer Hardy, Descriptive catalogue of materials rel. to the hist. of Great Britain and Ireland, 3 Bände[1], 1862–71, bis 1327. Eine Fortsetzung und Ergänzung muss man aus den einzelnen Editionen sich selbst zusammensuchen. Diese aber sind (mit wenigen Ausnahmen) wie Hardy’s Werk selbst, published… under the… Master of the Rolls, heissen Rolls (Government) Series und erscheinen von einander redactionell unabhängig. Die leitende Commission of her Majesty’s Treasury bestimmt nur das Werk und den Herausgeber, gibt aber für die Art der Edition bloss mechanische Vorschriften, darunter die Forderung von Marginalinhaltsangaben und vorzüglichsten Indices. So ist denn der Werth dieser Ausgaben ein (wohl bei ähnlichen Regierungsarbeiten beispiellos) ungleicher: naivster Dilettantismus machte sich anfangs geltend; die Ausgaben durch Stubbs und Luard befriedigen dagegen die strengsten Ansprüche und haben glücklicherweise Schule gemacht. Jedem Bande wird ein Verzeichniss der Titel nebst kurzer Inhaltsangabe aller erschienenen Bände angeheftet. Die Quellen edirenden Regierungscommissionen und gelehrten Gesellschaften nebst ihren Publicationen bis 1861 nennt Hardy, I, 681[2] und verzeichnet auch die Einzelstücke der grossen Quellensammlungen[3]. Bedeutende Nachträge zu Hardy’s Quellenkunde findet man auch in Pauli’s und meinen Auszügen deutscher Stücke aus englischen Historikern des 10.–13. Jahrhunderts in Mon. Germ. SS. XIII, XXVII, XXVIII (1881–87) und in meinen Anglonorm. Geschichtsquellen (1879).

Fremde und besonders deutsche Publicationen vernachlässigte Hardy; und gerade von diesen ist sehr viel nach ihm erschienen. Namentlich die deutschen und französischen[4] philologischen Zeitschriften, die ich hier natürlich nicht nenne, enthalten recht viel England, besonders das Alterthum betreffende Aufsätze und (die Anglia z. B.) Literaturberichte auch über geschichtliche Erscheinungen. Die deutschen Philologen bieten überhaupt zur Quellenkunde und Bibliographie

  1. Der vierte Band wird seit 20 Jahren als in Vorbereitung angezeigt.
  2. Nachzutragen ist die Cambridge Antiquarian society; Hakluyt soc. (Geographie); Harleian miscellany; Histor. soc. of science (darin Wright’s Pop. treatises mittelalt. Naturwissenschaft); Jona Club (Schottisch-Irisch-Nordisches); Welsh mss. soc.
  3. Vergessen ward Mansi Concilia, Labbe, Nova bibl. mss. Ludewig, Reliquiae mss., Mone, Quellen und Forsch., Schilter, Thesaurus ant. Teuton.
  4. Besonders P. Meyer in Romania.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_176.jpg&oldid=- (Version vom 11.11.2022)