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16II89, 237), der „*Christian von Troyes, II: Löwenritter Yvain“ hsg. durch W. Förster anzeigt. Letzterer bekämpft G. Paris’ Ansicht [s. o. p. 190] von Keltisch-Anglonormann. Entwickelungsphasen der Französ. Artusromane. – K. Othmer, Das Verh. von Christian’s von Troyes Erec et Enide zu dem Mabinogion des Rothen Buches von Hergest Geraint ab Erbin (Bonner Diss., Köln 1889). Christian sei Quelle des Wallisers; gegen die Ansicht, dass umgekehrt, freilich durch Anglonormann. Vermittlung, das Französ. Epos dem Mabinogion folge, wendet sich nochmals Förster, der diese Arbeit veranlasste, auf p. 3: Höfische Manier, Ritterthum, Turnierwesen, Frauendienst, Abenteuersucht, Französ. Namen und Worte kann der Walliser allerdings nur aus Frankreich haben. Er muss dessen Feinheit für seine Hörer vergröbern. – W. H. Carruth, Chevalier au lion (Mod. lang. n. 1889, 326) des Christian von Troyes sei nicht Quelle des Mabinogion, wie Förster meint. – v. Druffel vertheidigt GGA ’88, 20, gegen *G. Hüffer, Bernhard von Clairvaux, Walter Map’s Zweifel (Mon. Germ. XXVII, 65) an Bernhard’s Wundern. [Ich betonte, was den Spott gewichtiger macht, dass Map Mirabilien und Wunder eines anderen Cisterzers gläubig aufnimmt; Anglonorm. GQ. 216.] – Walter Map, Mon. Germ. XXVII, 64 zeigt Parteilichkeit für Abailard, den Bernhard in Ep. 189 als einen kriegerischen Goliath schmähte. Seitdem (so meint G. Paris, BECh L, 259) werde Golias zum Parteinamen des Rom und Bernhard feindlichen Pariser Klerus und später seiner Satirenperson in den Vagantenliedern. Die irrige Ableitung von gula erscheine zuerst bei Girald Cambrensis. – W. Vietor, Virgil in the Middle ages, Academy 6VII89, 10 verzeichnet mehrere der (namentlich auch von den Engländern um 1160–1220 erzählten) Sagen. [Eine Anzahl Nachträge in Mon. Germ. XXVII, 584.] – De saint Laurent, poème Anglo-Normand du 12e s., publié pour la première fois d’après le ms. unique de Paris [19525] par Werner Söderhjelm. Par. ’88. 4°. Die Sprache zeigt Normannischen Dialekt, höchst wahrscheinlich eines Anglonormannen um 1150–75. Er benutzte Acta Sixti und Passio Laurentii und kannte wahrscheinlich des Philipp von Thaun „Cumpoz“. – *Sir John Bowring, The life and writings of Josephus Iscanus, Trans. Devon assoc. IV, 244. – Joseph von Exeter, Dichter des Trojanerkrieges, 1188 von seinem Oheim, Balduin von Canterbury, vor dessen Reise nach Palästina, zum Dichter des 3. Kreuzzuges bestimmt (Gir. Cambr. I, 79) stand in Briefwechsel (ed. Migne, Patr. Lat. 211, 1305 ff.) mit Wibert von Gembloux. Ueber diesen handelt H. Delehaye, RQH Juli ’89, 84; er hält obige Identität nicht für sicher; [vgl. aber die von Chevalier, Sources hist. 1305. 2697 angeführten Schriften, Weissenborn, bei Ersch und Gruber, und Stubbs, Epist. Cantuar. p. xxxvj.] – Quelle für Konrad von Würzburg’s Trojanerkrieg war des Benoit de St. More Roman de Troie. Da Konrad aber mit dem Mittelengl. Gedicht Seege of Troye über den uns vorliegenden Benoit hinaus übereinstimmt, so schliesst *Emil Th. Granz, Ueber die Quellengemeinschaft des Mittelengl. Gedichtes „Seege – – of Troye“ und – – des Konrad von Würzburg, Lpz. Diss. 1888, beiden liege eine erweiterte Fassung Benoit’s vor; R. Wülker, Anglia XI (’88) 327 stimmt dem bei. –

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_227.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2022)