Seite:De DZfG 1890 04 306.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die Annales Placentini Gibellini[1] geben die Stärke von Karl’s Heer zu 4000 milites an, die Stärke der schiera, an deren Spitze Karl nach dem ersten für die Seinen unglücklich verlaufenen Kampf angreift, auf 1000 milites, den Gesammtverlust auf beiden Seiten auf plus quatuor milibus militibus et peditibus.

Die Annales Mantuani[2] berichten: „Et cum fuit [Konradin] in civitate Rome, paravit se cum sua militia, que erat circa octo milia inter Lombardos, Theotonicos, Tuscos et Romanos. Et domnus don Enricus, frater regis Castele, similiter se paravit cum sua militia, et iverunt in Apulegia“ – so dass anscheinend die milicia Heinrich’s, die von den Annales Placentini Gibellini auf 300 Spanische Ritter angegeben wird, in jene 8000 nicht eingerechnet ist.

Die Annales veteres Mutinenses[3] geben auf Seite Karl’s 6000, auf Seite Konradin’s 9000 milites an, den Gesammtverlust beider Heere auf septem milia cum calcaribus.

Die Annales clerici ut videtur Parisiensis[4] beziffern die Gegner Karl’s auf 14 000 Mann, die „fere omnes sunt mortui“, die Heeresabtheilung Karl’s, mit der dieser Konradin „qui cum bene 7000 armatorum expectabat, ibidem est aggressus“, auf 1200 Mann. Sie denken sich in diesem Augenblick also ungefähr die Hälfte von Konradin’s Heer mit Heinrich von Castilien auf der Verfolgung. Damit stimmt es, wenn dieser nachher die Seinen zum zweiten Angriff ermuthigt mit dem Hinweis darauf, dass die Gegner „essent pauci et laxati“. Auch Villani Cap. 27 bemerkt, dass der grössere Theil von Konradin’s Heer auf der Verfolgung begriffen gewesen sei, als Karl’s Angriff erfolgte.

Die Chronica minor auctore minorita Erphordiensi Cont. I und V[5] berechnet den Gesammtverlust auf beiden Seiten auf mehr als 6000 Mann.

Die niedrigste Angabe der Stärke Karl’s hat Villani VII, 26,

    Rex vero in eorum occursum cum exercitu valido properavit, lassen aber Konradin’s Ueberlegenheit hervortreten durch die Angabe adversarii (Karl’s) de sua multitudine confidentes. Die Annales Scheftlarienses, Mon. Germ. SS. XVII, 344 sagen, dass Karl Konradin entgegengetreten sei cum magno exercitu.

  1. Mon. Germ. SS. XVIII, 528.
  2. Mon. Germ. SS. XIX, 25.
  3. Muratori SS. XI, 70.
  4. Mon. Germ. SS. XXVI, 608.
  5. Mon. Germ. SS. XXIV, 206. 213.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_306.jpg&oldid=- (Version vom 12.10.2022)